Typische Probleme sind schnell genannt. Zu grobes Papier hinterlässt tiefe Spuren. Zu feines Papier macht das Entfernen von Material langsam und ineffektiv. Falsches Haftsystem sorgt dafür, dass die Scheibe rutscht oder zu oft gewechselt werden muss. Viele unterschätzen auch die Wirkung der richtigen Reihenfolge beim Schleifen. Das Ergebnis wirkt dann ungleichmäßig.
In diesem Artikel bekommst du klare Hinweise. Du lernst, welche Körnungen für grobe Entnahme, Zwischenschliff und Feinschliff passen. Du erfährst, worauf du beim Haftungssystem achtest und wann selbstklebendes Papier sinnvoll ist. Am Ende kannst du Fehler vermeiden. Du sparst Zeit und erreichst ein gleichmäßigeres, saubereres Finish.
Die Sprache bleibt einfach. Fachbegriffe wie grob, fein, Körnung, PSA oder Haftungssystem erkläre ich kurz und praktisch. So triffst du danach die richtige Wahl für dein Projekt.
Worauf es bei Körnung, Abrasivstoff und Träger ankommt
Bei der Wahl von Schleifpapier für den Exzenterschleifer spielen drei Faktoren die größte Rolle: Körnung, Abrasivstoff und Träger. Die Körnung bestimmt, wie viel Material abgetragen wird und wie fein das Ergebnis wird. Der Abrasivstoff wie Aluminiumoxid, Siliziumkarbid oder Keramik beeinflusst Schnitthaltigkeit und Lebensdauer. Der Träger sorgt für Stabilität der Scheibe und beeinflusst, wie sich das Papier auf dem Werkstück verhält.
Für dich als Heimwerker heißt das: die richtige Kombination spart Zeit. Sie verhindert auch Kratzer und sorgt für ein gleichmäßiges Finish. Grobe Körnungen sind schnell, aber rau. Feine Körnungen sind schonend, aber langsam. Manche Abrasive funktionieren besser auf Holz, andere auf lackierten Flächen oder Metall. Träger mit offener Struktur helfen bei Lackabtrag, weil die Fläche nicht so schnell zusetzt.
Übersichtstabelle: typische Körnungen und Einsatz
| Körnung (P) | Hauptanwendung | Materialtypen | Schleifgeschwindigkeit / Anpressdruck |
|---|---|---|---|
| P40 – P60 | Entfernen von Material, Formgebung, Lackabtrag | Hartholz, weiches Holz, dicker Lack, Metall bei grobem Aufmaß | Hohe Drehzahl, fester Anpressdruck. Kurze Bahnen, kontrolliert arbeiten. |
| P80 – P120 | Formkorrektur, Grobschliff vor Sägekanten | Weichholz, Hartholz, Lackvorbereitung | Mittlere bis hohe Drehzahl, mittlerer Druck. Gleichmäßige Bewegung. |
| P150 – P240 | Zwischenschliff, Glätten vor Lack/Öl | Holz, Lackschichten, Endbearbeitung von Möbeln | Mittlere Drehzahl, leichter Druck. Kurze, überlappende Züge. |
| P320 – P400 | Feinschliff, Vorbereitung für Klarlack | Feine Holzoberflächen, Zwischenschliff auf Lacken | Niedrige bis mittlere Drehzahl, sehr leichter Druck. Gleichmäßig und vorsichtig arbeiten. |
| P500 – P600 | Ultrafeiner Zwischenschliff, Finish-Politur | Lackoberflächen, Endpolitur, sensible Furniere | Niedrige Drehzahl, sehr leichter Druck. Bewegung konstant halten. |
Kurze Produktempfehlung
Wenn du ein System suchst, das gut mit Exzenterschleifern funktioniert, sind Marken wie Mirka Abranet für staubreduziertes Schleifen eine gute Wahl. Für robusten Austausch eignen sich 3M Hookit Scheiben. Wer aggressive Schnitte auf Holz will, findet bei Festool Granat langlebige Optionen. Wähle das Produkt passend zur Körnung und zum Haftsystem deines Schleifers.
Zusammenfassend: Wähle die Körnung nach der gewünschten Abtragsrate. Achte auf den passenden Abrasivstoff zum Material. Nutze den richtigen Träger oder das Haftsystem, damit das Papier sitzt und nicht verstopft. So vermeidest du Kratzer und sparst Zeit.
Entscheidungshilfe für Körnung und Schleifmittel
Bei der Wahl der richtigen Körnung geht es um drei Dinge: Ergebnis, Material und Zeitaufwand. Diese Entscheidungshilfe gibt dir klare Fragen und konkrete Empfehlungen. So triffst du die richtige Wahl für dein Projekt.
Leitfragen
Was willst du erreichen? Willst du viel Material abtragen, alte Farbe entfernen oder nur einen Zwischenschliff für Lack/Öl? Für grobe Entfernung startest du mit P40–P80. Für Formkorrektur und Vorbereitung nimm P80–P120. Für Zwischenschliff vor Lack oder für ein glattes Finish arbeitest du mit P150–P320. Bei sehr feinen Oberflächen oder Politur reicht P400–P600.
Welches Material schleifst du? Weiches Holz braucht feinere Abstufungen als Hartholz, das mehr Abtrag verträgt. Lacke reagieren empfindlich auf Hitze und können verschmieren. Metall verlangt abriebfestere Schleifmittel wie Keramik oder Siliziumkarbid.
Wie viel Material muss weg? Großer Abtrag bedeutet grobe Körnung und höherer Anpressdruck. Kleinere Korrekturen gelingen mit feinerer Körnung und leichtem Druck. Arbeite in mehreren Schritten. So vermeidest du tiefe Kratzer und Überkorrektur.
Konkrete Empfehlungen
Bei starkem Abtrag auf Massivholz: Starte mit P40–P60. Folge mit P80–P120. Abschließend P150–P180 für den Zwischenschliff vor Öl oder Lack.
Bei Lackentfernung: Starte mit P60–P80, reduziere schnell auf P120–P150 für den Feinschliff. Nutze niedrige Drehzahl und wenig Druck, um Hitze und Schmieren zu vermeiden.
Für Zwischenschliff zwischen Lackschichten: Nutze P150–P240. Für Klarlack vor Endpolitur genügt P320–P400.
Unsicherheiten und Praxis-Tipps
Bei Unklarheit teste immer an einer verdeckten Stelle. So siehst du Abtrag und Oberflächenbild. Staubentwicklung ist hoch bei groben Körnungen und alten Lacken. Verwende Absaugung und Atemschutz. Für staubarmes Schleifen sind Produkte wie Mirka Abranet praktisch. Klettsysteme (PSA) sind schnell zu wechseln. Achte auf das Haftsystem deines Schleifers.
Arbeite mit dem Holzmaserungsverlauf. Halte die Scheibe in Bewegung. Vermeide langes Verweilen auf einer Stelle. Reduziere die Drehzahl bei empfindlichen Lacken. Wechsle das Papier, sobald es sich zusetzt oder stumpf wird.
Mit diesen Fragen und Regeln findest du die passende Körnung. So vermeidest du Fehler und erreichst gleichmäßigere Ergebnisse.
Typische Anwendungsfälle und Praxisbeispiele
Hier siehst du Alltagssituationen, die viele Heimwerker kennen. Zu jedem Fall nenne ich Material, Ziel, passende Körnungen und die richtige Vorgehensweise. Die Szenarien helfen dir, die Theorie in die Praxis zu übertragen.
Türen abschleifen: Lack entfernen und neu lackieren
Situation: Eine Tür hat mehrere Lackschichten und leichte Unebenheiten. Ziel ist eine glatte Grundlage für neuen Lack. Starte mit P80 bis P120, wenn viel Lack entfernt werden muss. Arbeite zügig und mit mittlerem Druck. Wechsel auf P150–P180 für den Zwischenschliff. Für den finalen Feinschliff vor dem Lackieren nutze P240–P320. Reduziere die Drehzahl bei Kanten. Nutze Absaugung. Teste an einer Kante, bevor du die ganze Fläche machst.
Möbel aufarbeiten: Leichtes Abschleifen und Erneuern der Oberfläche
Situation: Ein Massivholz-Tisch soll aufgefrischt werden. Ziel ist ein gleichmäßiges, glattes Holzbild. Beginne mit P120, wenn nur alte Dreckschichten und kleine Kratzer entfernt werden sollen. Bei stärkerer Abnutzung kannst du mit P80 anfangen. Folge mit P150–P180 und schließe mit P220–P320 ab, bevor Öl oder Lack aufgetragen wird. Arbeite immer in Richtung der Holzfaser. Kurze, überlappende Züge sorgen für ein gleichmäßiges Ergebnis.
Lack entfernen: Grober Abtrag und saubere Kanten
Situation: Fensterläden oder Möbel mit mehreren Lackschichten. Ziel ist der schnelle Abtrag ohne tiefe Kratzer. Verwende P40–P60 für den groben Abtrag. Achte auf Hitze- und Staubbildung. Wechsel schnell zu P80–P120, um die Oberfläche zu glätten. Verwende offenes Korn, damit das Papier nicht so schnell zusetzt. Bei empfindlichen Bereichen lieber mehrere feinere Schritte als ein grobes Ergebnis.
Zwischenschliff vor dem Lackieren: Saubere Haftungsschicht
Situation: Du möchtest nach der ersten Lackschicht schleifen. Ziel ist eine matte, griffige Oberfläche für die nächste Schicht. Nutze P150–P240. Sehr leichtes Anpressen reicht. Ziel ist nicht Materialentnahme sondern Rauheitsanpassung. Entferne Staub gründlich vor dem nächsten Auftrag.
Metall entgraten oder rostfreie Kanten glätten
Situation: Metallkanten nach Zuschnitt sind scharf. Ziel ist eine glatte, entgratete Kante. Verwende Schleifmittel wie Siliziumkarbid oder Keramik mit Körnung P80–P180 je nach Grat. Höhere Drehzahlen und festerer Druck sind möglich. Achte auf Funkenflug und nutze passende Schutzkleidung. Für Feinarbeit schließe mit P240–P400 ab.
Praxis-Tipp: Teste immer an einer unauffälligen Stelle. Nutze Absaugung und Atemschutz bei alten Lacken. Tausche Papier regelmäßig. So vermeidest du Kratzer und erreichst ein gleichmäßiges Finish.
Häufige Fragen zum Schleifpapier für den Exzenterschleifer
Welche Körnung nehme ich für groben Materialabtrag?
Für groben Abtrag sind P40 bis P60 üblich. Diese Körnungen nehmen schnell viel Material weg und eignen sich für alte Lackschichten oder Formkorrekturen. Arbeite mit mittlerem bis festem Druck und kontrollierten Bewegungen. Achte darauf, nicht zu lange an einer Stelle zu verweilen, um Vertiefungen zu vermeiden.
Wann sollte ich von P80 auf P120 wechseln?
Wechsle von P80 auf P120, sobald die groben Kratzer vom P80 sichtbar reduziert sind. Der Wechsel erfolgt, wenn die Fläche gleichmäßiger wirkt und keine tiefen Spuren mehr erkennbar sind. P120 glättet die Oberfläche weiter und bereitet sie für feinere Schritte vor. So vermeidest du, dass grobe Kratzer durch den Feinschliff durchschimmern.
Welche Körnung ist passend für den Endlack?
Für den finalen Schliff vor Klarlack sind meist P320 bis P400 angebracht. Diese Körnungen schaffen eine feine, matte Oberfläche ohne sichtbare Schleifspuren. Verwende sehr leichten Druck und niedrige Drehzahl. Nach dem Schleifen immer gut entstauben, bevor der Lack aufgetragen wird.
Kann ich Metall mit Holz-Schleifpapier bearbeiten?
Du kannst Metall kurzfristig mit Holzpapier bearbeiten, das ist aber nicht ideal. Holzschleifpapier verstopft schneller und nutzt sich schneller ab. Für Metall sind Abrasive wie Siliziumkarbid oder Keramik besser geeignet, weil sie standfester sind. Bei Metallarbeiten achte auf Funkenflug und die passende Schutzkleidung.
Wie oft sollte ich das Schleifpapier wechseln?
Wechsel das Papier, sobald es zugesetzt oder stumpf wirkt. Spätestens wenn du merkst, dass das Ergebnis rauer wird oder die Schleifzeit deutlich steigt, ist ein Wechsel sinnvoll. Risse oder ausgefranste Kanten sind ebenfalls ein klares Zeichen. Ein frisches Blatt spart Zeit und verhindert unnötige Kratzer.
Körnung, Abrasivstoffe und Bauformen: das Wichtigste in kurzer Form
P-Angaben und Körnungs-System
Die P-Angabe ist eine Normbezeichnung nach FEPA/ISO. Sie sagt dir, wie fein oder grob das Schleifmittel ist. Kleine Zahlen wie P40 stehen für grob. Große Zahlen wie P320 oder P400 stehen für fein. Arbeite in Stufen von grob zu fein. So vermeidest du tiefe Kratzer und erreichst ein gleichmäßiges Ergebnis.
Grobe versus feine Körnung
Grobe Körnungen entfernen schnell Material. Sie eignen sich für Formkorrektur und Lackabtrag. Feine Körnungen glätten die Oberfläche und bereiten sie für Lack oder Öl vor. Feine Körnung braucht weniger Druck. Arbeite langsamer und mit gleichmäßigen Zügen.
Typische Abrasivstoffe
Aluminiumoxid ist universell und langlebig. Es passt gut zu Holz und lackierten Flächen. Siliziumkarbid ist schärfer und eignet sich für Metall, Glas und harte Kunststoffe. Keramik ist sehr abrasiv und hält lange. Es ist gut bei starker Materialabnahme, zum Beispiel auf Hartholz. Die Wahl beeinflusst Schnittverhalten und Lebensdauer.
Trägermaterialien und Bauformen
Papierbacking ist preiswert und flexibel. Gewebe ist reißfester und wird bei groben Anwendungen eingesetzt. Vlies oder Fleece passt sich Konturen besser an. Offenes Korn oder offene Beschichtung reduziert Verstopfen, besonders bei Lacken und frischem Holz.
Haftsysteme: Klett und PSA
Klettlösungen sind schnell zu wechseln. Sie sitzen sicher auf der Schleifscheibe. PSA bedeutet selbstklebend und ergibt sehr flachen Kontakt. Wähle das System, das zu deinem Exzenterschleifer passt und zu deinem Arbeitsrhythmus.
Einfluss auf Abtrag, Oberfläche und Wärme
Körnung, Abrasiv und Träger bestimmen Abtragsrate und Finish. Grobe Körnung und hoher Druck erhöhen Abtrag, aber auch Kratzer und Wärme. Wärme kann Lack verschmieren oder Holz verfärben. Staub und Verstopfen reduzieren die Wirkung. Nutze Staubabsaugung, niedrige Drehzahlen bei Beschichtungen und wechsle Papier bei Fadenbildung. So erreichst du gleichmäßigere Ergebnisse und verlängerst die Lebensdauer des Schleifmittels.
Schritt-für-Schritt: Schleifpapier auswählen und anwenden
- Material analysieren
Schau dir das Werkstück genau an. Ist es Massivholz, furniertes Möbel, lackierte Oberfläche oder Metall? Prüfe auch, ob alte Lackschichten, Füller oder Rost vorhanden sind. Teste an einer unauffälligen Stelle. So erkennst du, wie stark der Abtrag sein muss. - Startkörnung wählen
Entscheide nach Abtrag und Material die Startkörnung. Viel Abtrag braucht P40–P60. Kleine Ausbesserungen oder Verschmutzung reichen mit P80–P120. Bei Unsicherheit lieber feiner starten und nachlegen. Grobe Körnung erzeugt tiefe Kratzer, die später mehr Arbeit machen. - Reihenfolge der Körnungen festlegen
Plane mindestens zwei bis drei Schritte von grob zu fein. Beispiel: P60 → P120 → P180 für stark beanspruchtes Holz. Für Möbel reicht oft P120 → P180 → P240. Jeder Schritt muss sichtbare Spuren des vorherigen entfernen. So vermeidest du Schleifkratzer im Finish. - Drehzahl und Anpressdruck einstellen
Stelle die Schleifer-Drehzahl moderat ein. Hohe Drehzahlen erhöhen Abtrag und Wärme. Das kann Lack verschmieren. Übe leichten, gleichmäßigen Druck aus. Lass den Schleifer die Arbeit machen. Vermeide langes Verweilen auf einer Stelle. - Prüfung des Zwischenergebnisses
Stoppe zwischendurch und fühle die Oberfläche. Sicht und Tastsinn sagen mehr als Zahlen. Sind noch tiefe Kratzer sichtbar? Dann wiederhole den vorherigen Schritt. Ist die Fläche gleichmäßig, fahre mit der nächsten Körnung fort. - Staubabsaugung und Schutz
Verwende nach Möglichkeit eine Absaugung. Das reduziert Verstopfen und verbessert Sicht. Trage eine Staubmaske und Schutzbrille. Bei alten Lacken kann Blei im Staub sein. Dann sind zusätzliche Schutzmaßnahmen nötig. - Papierwechsel und Kontrolle
Wechsle das Papier, sobald es stumpf oder zugesetzt ist. Stumpfes Papier erhöht Reibung und Wärme. Risse oder ausgefranste Kanten sind ebenfalls ein Wechselgrund. Nutze Klett- oder PSA-Systeme für schnellen Tausch. - Feinschliff und Vorbereitung fürs Finish
Für den letzten Schliff nimm feine Körnungen wie P220–P400, je nach Lack oder Öl. Arbeite mit sehr leichtem Druck und niedriger Drehzahl. Entferne danach gründlich Staub. So bekommst du eine gleichmäßige Haftfläche für Lack oder Öl. - Abschließende Kontrolle
Prüfe das Werkstück aus verschiedenen Blickwinkeln im Tageslicht. Fühle die Kanten und Flächen. Entferne letzte Unebenheiten manuell mit Blockschleifer oder Handpapier. Nur so vermeidest du Überraschungen beim Finish.
Hinweis: Hitze durch zu hohen Druck oder lange Standzeiten kann Lack oder Holz verfärben. Arbeite ruhig, wechsel das Papier frühzeitig und teste lieber einmal mehr. So sparst du Zeit und erreichst ein sauberes Ergebnis.


